Offenes Haus, Rheinstraße 31
Lesung, VortragEintritt frei, Spenden willkommen
Der deutsch-israelische Religionswissenschaftler, Schriftsteller und Essayist Schalom Ben-Chorin (geb. in München als Fritz Rosenthal) war eine Ikone des jüdisch-christlichen Dialogs. Aus einer assimilierten deutsch-jüdischen Familie stammend, machte er sich auf die Suche nach den Wurzeln des Judentums. Nach mehreren Verhaftungen durch die SA und nachdem er sein Studium wegen des Arierparagraphen abbrechen musste, wanderte er 1935 ins damalige Palästina aus. Schon in seinen Jugendjahren wählte er sich seinen hebräischen Namen, der sein Lebensprogramm wurde: »Friede, Sohn der Freiheit«. Die beiden autobiographischen Bücher „Jugend an der Isar“ (1980) und „Ich lebe in Jerusalem“ (1979) legen Zeugnis ab von seinem Werdegang.
Nachdem er zunächst als Schriftsteller, Journalist und Verleger tätig war wurde Ben-Chorin zunehmend mit seinen Veröffentlichungen zum jüdisch-christlichen Dialog bekannt. Schon in den 1940er Jahren suchte er nach Wegen des Dialogs zwischen Judentum und Christentum in Palästina/Israel. Als in der Nachkriegszeit Christen in Deutschland nach jüdischen Partnern zur Aufnahme des jüdisch-christlichen Gesprächs suchten, fanden sie in Ben-Chorin eine glaubwürdige, kritische Persönlichkeit als Dialogpartner. Seine Schriften „Juden und Christen“ (1960), „Im jüdisch-christlichen Gespräch“ (1962) und die Trilogie über Jesus, Paulus und Mirjam/Maria (1967 –1971) wurden wegweisend wie auch seine Formel „Der Glaube Jesu einigt uns, aber der Glaube an Jesus trennt uns“. Wichtig war ihm, das Judentum als Wurzel des Christentums erkennbar zu machen und Gemeinsamkeiten sowie Trennlinien der beiden Religionen herauszuarbeiten, wobei sich die Christenheit ihrer jüdischen Wurzeln wieder bewusst werden müsste.
Veranstalter Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V.
In Kooperation mit