Im Haus der Geschichte, Karolinenplatz 3
Eintritt frei, Spenden willkommen
Der deutschsprachig aufgewachsene Prager Jude war mehr als „der rasende Reporter“, als der er weltberühmt wurde. Seine Texte waren immer auch Literatur, für die ihn Alfred Döblin als „mit dem Öl des wirklichen Erzählers gesalbt“ pries. Kisch wurde als zweiter von fünf Söhnen eines jüdischen Tuchhändlers in Prag geboren. Er begann nach zwei Universitätssemestern und Besuch einer Journalistenschule in Berlin 1906 seine Journalistenlaufbahn. Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde er Kommunist. Als Journalist berichtete er aus vielen Ländern auf allen Kontinenten. Ab 1933 wurde der Kampf gegen Faschisten und Nationalsozialisten sein Lebensinhalt.
Nach dem Krieg kehrte er nach Prag zurück, wo er erfuhr, daß zwei seiner Brüder in Theresienstadt ermordet worden waren. Viele seiner Freunde und Kampfgefährten wurden vier Jahre nach seinem Tode von den Stalinisten im Zuge der sog. Affäre Slánsky ermordet, darunter Juden, Spanienkämpfer (wie er) und Widerstandskämpfer gegen die Nationalsozialisten.
Der „Jude ohne Judentum“ Kisch ging überall auf der Welt jüdischen Spuren nach, wie viele seiner Texte bezeugen, u. a. „Indiodorf unter dem Davidstern“, „Jiddisches Literaturcafé“, „Die tunesischen Juden in Tunis“.
Veranstalter Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V.
In Kooperation mit