Offene Haus, Ev. Forum, Rheinstraße 31

15.11.2023, 19:00 - 20:30 Uhr
Gespräch, Lesung

Eintritt frei

Jakob Wassermann Deutscher – Jude –Erfolgsautor

mit Karlheinz Müller und Joachim Keidl

„Es ist vergeblich, das Volk der Dichter und Denker im Namen seiner Dichter und Denker zu beschwören. Jedes Vorurteil, das man abgetan glaubt, bringt, wie Aas die Würmer, tausend neue zutage. (…) Es ist vergeblich, für sie zu leben und für sie zu sterben. Sie sagen: er ist ein Jude.“

Mit dieser Klage und Anklage endete 1921 Wassermanns autobiographischer Essay „Mein Weg als Deutscher und Jude“ (Neuauflage: 2005, mit einem Nachwort von M. Reich-Ranicki). Der 1873 in kleinbürgerlichen Verhältnissen in Fürth geborene Wassermann war im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts einer der meistgelesenen Autoren seiner Zeit mit enorm hohen Auflagen und internationalem Ruhm. Er war einer der prominentesten Autoren des S. Fischer Verlages, neben Thomas Mann, der ihn „Welt-Star des Romans“ nannte. Eine ganze Generation wuchs mit seinen Büchern auf – u. a. „Caspar Hauser oder die Trägheit des Herzens“ (1908), „Das Gänsemännchen“ (1915) oder „Der Fall Maurizius“ (1928).

Wassermann starb 1934, verbittert und verzweifelt, weil 1933 auch seine Bücher brannten und es sich endgültig als unmöglich erwies, als deutscher Jude und Autor anerkannt zu werden.

Nach 1945 gab es mehrere Neuauflagen vieler seiner Bücher, ohne an den einstigen Welterfolg anknüpfen zu können.

Veranstalter Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V.

In Kooperation mit

Elisabeth-Langgässer-Gesellschaft e.V.
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