14.11.2025, 19:00 - 21:30 Uhr

Literaturhaus, Vortragssaal

Lesung, Vortrag

Eintritt frei, Spenden willkommen

„Rede des toten Christus vom Weltgebäude herab, daß kein Gott sei.“ Aart Veder liest Jean Paul (21. 3. 1763 – 14. 11. 1825) zur Erinnerung an seinen 200. Todestag

Einführung Karlheinz Müller

DER JUNGE JEAN PAUL Scherenschnitt von Willi Seiler nach einem Kupferstich von Heinrich Pfenninger, 1797. Beer Druck GmbH Wunsiedel.

„Vergessen dich die Deutschen heut?/Du bist der Meister von Bayreuth!“ Dies schrieb Alfred Kerr 1904 ins Gästebuch der Rollwenzelei, des Schreib- und Trinkrefugiums Jean Pauls vor den Toren Bayreuths, wo er seit 1804 bis zu seinem Tode 1825 lebte. 1792 legte sich der 1763 in Wunsiedel als Johann Paul Friedrich Richter geborene aus Verehrung für Jean Jacques Rousseau diesen Dichternamen zu.

Jean Paul gehört zu den vielseitigsten, schwierigsten und produktivsten Autoren zwischen Aufklärung, Klassik, Romantik und Biedermeier, der uns kaum zu überwindende Textmassive hinterlassen hat, seine Romanhandlungen sind labyrinthisch, ein Ideengewimmel von Humor, Komik, Gefühl und Tragik bietet auf jeder Seite Überraschungen und beglückende Leseerfahrungen.

Nach ärmlicher Kindheit und Hungerjahren als Student und erfolgloser Autor kamen  kometenhafter Aufstieg und enorme Popularität. Nach seinem Tode geriet er bald in Vergessenheit, trotz der emphatischen Totenrede Ludwig Börnes und wiederholter Bemühungen von Schriftstellerkollegen, wie Stefan George, Max Kommerell, Günter de Bruyn, Hans Wollschläger. „Von einem Dichter will ich euch reden, einem der größten und am meisten vergessenen, einer von den Zwanzig, für die ich mich mit der ganzen Welt prügeln würde.“ (Arno Schmidt)

Im Mittelpunkt unseres Abends für Jean Paul steht die epochale und wirkungsmächtige Traumdichtung „Rede des toten Christus vom Weltgebäude herab, daß kein Gott sei“. Wir sind sehr dankbar, daß der Schauspieler Aart Veder für uns diesen und andere Texte liest.

Veranstalter Elisabeth-Langgässer-Gesellschaft und Gesellschaft zur Pflege und Verbreitung deutschsprachiger jüdischer Dichtung e.V

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